Apg 6,3
A.Christlieb
Laßt uns sieben Männer bestellen für die tägliche Versorgung
der Gemeinde. Apg. 6, 3
Wir tun einen Rückblick in die Geschichte des Amtes der
Almosenpfleger, deren einer Stephanus war. Drei Gegensätze
treten dabei hervor. Zweierlei B e f ü r c h t u n g e n.
Auf der einen Seite stehen die Griechen. Sie befürchten,
ihre Witwen kämen bei der täglichen V e r s o r g u n g
zu kurz. Sie meinen, die Glieder ihres Volkes könnten
benachteiligt werden. Daneben steht die Befürchtung der
Apostel, bei der Verwaltung der Vorräte und Gelder könnte das
Gebet und das Amt des Wortes zu kurz kommen. Sie fürchteten,
durch Vielgeschäftigkeit könnten sie im innersten Zentrum,
im Gebetsleben, geschädigt werden. Wohl dem, der die
Befürchtung der Apostel teilt. Die Geschichte zeigt auch
zweierlei K a m p f w e i s e. Auf der einen Seite stehen
die Vertreter des Liberalismus und der Philosophie. Sie
wollen um jeden Preis recht behalten. Weil ihnen das im
redlichen Kampf der Geister nicht gelingt, greifen sie zu den
schmählichsten Waffen. Mit Lüge, Verleumdung und
Aufpeitschung des jüdischen Fanatismus gehen sie vor. Und
als auch das nicht genügt, greifen sie zu dicken Steinen und
werfen ihren Gegner tot. Und Stephanus? Er verschmäht die
Waffen menschlicher Weisheit, natürlicher Schlauheit und
Gerissenheit. Gottes Wort ist seine Waffe. Und das sagt er
schlicht in der Kraft des Geistes, so daß seine Gegner
,,nicht zu widerstehen vermochten der Weisheit und dem
Geiste, aus welchem er redete". Gott bewahre uns vor den
Methoden der Feinde und schenke uns des Stephanus Waffen. -
Dann noch zwei verschiedene Bilder. Hätte man damals eine
Momentaufnahme machen können! Da sind des Stephanus Gegner.
Ihre Angesichter sind verzerrt von Zorn, Haß, Bitterkeit,
Rachsucht und mörderischer Wut. Die Zähne beißen sie
zusammen und ihre Angesichter sind Teufelsfratzen. Stephanus
aber steht da in heiterer Seelenruhe. Sein Angesicht
leuchtete ,,wie eines Engels Angesicht" (V. 15). Er ist
verklärt in Jesu Bild. Und wem gleicht unser Bild?