Apostelgeschichte

Apg 5,13 A.Christlieb Von den anderen aber wagte keiner, sich ihnen anzuschließen, aber das Volk hielt groß von ihnen. Apg. 5, 13

Die ersten Christen waren demütige, geringe, meist arme Leute. Von den Reichen, Mächtigen und Vornehmen fand kaum einer den Weg zu ihnen. Doch auch aus den Reihen des schlichten Volks kamen sie nicht so selbstverständlich hinzu, wie man etwa in einen Verein eintritt. Die Menschen hatten eine gewisse Angst davor, mit den Christen in nahe Verbindung zu kommen. Sie spürten, daß man im Kreise der Christen nicht seine Sünden beibehalten könne. Nun aber liebte der eine das Geld und pflegte durch betrügerischen Handel den andern zu übervorteilen. Auf solche muß das Strafgericht über Ananias und Saphira einen erschütternden Eindruck gemacht haben. Andere lebten in Sünden der Fleischeslust. Die spürten etwas von der Heiligkeit Gottes, der ein verzehrendes Feuer ist für alle Unsauberkeit. Wieder andere wollten ihre Unversöhnlichkeit nicht fahren lassen. Und diese Sünde wurde von den Christen als die folgenschwerste (Matth. 6, 14 f., 18, 35) hingestellt. Und alle merkten: Solcherlei kann man in jener Gesellschaft nicht beibehalten. Darum blieben sie lieber fern. Viele scheuten auch den Haß der Hohenpriester. Joh. 12, 42 heißt es, daß ,,auch der Obersten viele an Jesus glaubten. Aber um der Pharisäer willen bekannten sie es nicht, auf daß sie nicht in den Bann getan würden." Nach Christi Kreuzigung war es damit nicht anders geworden. Endlich hielt der Fürst dieser Welt seine Gefangenen fest. Hätten wir Augen für die Welt des Unsichtbaren, wir sähen, wie der Satan Scharen von Menschen mit Ketten der Finsternis fesselt. Anderen blendet er die Herzensaugen, daß sie das helle Licht des Evangeliums nicht sehen können. Bis heute wagen viele es nicht, sich den wahren Christen anzuschließen aus Angst, aus Liebe zur Sünde oder als vom Teufel Irregeleitete. Christ werden ist ein Wagnis.