Apostelgeschichte

Apg 4,19 C.Eichhorn Der unbedingte Gehorsam gegen Gott Richtet selbst, ob's vor Gott recht sei, daß wir euch mehr gehorchen denn Gott! Apg. 4, 19

"Not kennt kein Gebot", sagt ein weltliches Sprichwort. Das hat aber nicht auf heiligem Gebiet Geltung. Der Hohe Rat wollte den Aposteln verbieten, vom Namen Jesu weiter zu zeugen. Da wären sie seinem göttlichen Auftrag ungehorsam geworden. Aber der Wille Gottes hatte für sie unbedingte Geltung. Er muß auch für uns absolut maßgebend sein. Wenn sich jemand zur Umkehr entschließt, stellen sich ihm oft die nächsten Angehörigen in den Weg. Gott aber gebietet allen Menschen an allen Orten, daß sie ihren Sinn ändern. Wenn dieser allgemeine Wille sich speziell an dich richtet, Vater oder Mutter aber nicht zulassen wollen, daß du ganz Ernst machst, so gilt es, sie zurückweisen, sie "hassen", wie Jesus sagt, hassen mit tiefverwundetem Herzen, das nur lieben möchte. Die Einrede und die Urteile der Menschen dürfen keinerlei Ausschlag geben. Wer aus Furcht vor Menschen, aus Rücksichten irgendwelcher Art sich aufhalten läßt, wird dem Ruf und Befehl Gottes untreu. Wehe dem, der Menschen mehr gehorcht als Gott! - Nicht selten wollen Menschen uns zur Übertretung eines bestimmten göttlichen Gebotes veranlassen. Herrschaften verlangen etwa, daß das Dienstmädchen ihre Anwesenheit leugnet, wenn ihnen Besuche unbequem sind. Da heißt es fest stehen. Christen dürfen unter keinen Umständen lügen. Es kommt vor, daß wir mittun sollen bei unlauteren Sachen, bei Betrügereien und Unterschlagungen. Es geht oft schwer, sich auszuschließen. Die andern kommen dadurch auch nicht zum Ziel. Der böse Plan wird vereitelt. Laß dich hassen, und dulde es, daß man dich aus der Gesellschaft ausstößt, und aus deiner Stellung entläßt, aber bleibe fest bei Gottes Gebot! Du hast ihn auf deiner Seite. Das genügt. Dann kannst du alles getrost aufs Spiel setzen, auch dein Leben. - Jesu Wahlspruch war: "Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen!" Das sei auch unsere Losung! Nachgiebigkeit im schlimmen Sinn reißt uns von Gottes Seite. Die Menschen lassen uns dann in Ruhe. Aber unser Gewissen gibt uns keine Ruhe. Im Grunde verachtet auch die Welt solche Christen, die ihren Standpunkt verleugnen. Sie haßt die, die unerschütterlich fest stehen auf dem göttlichen Gebot. Aber insgeheim respektiert sie sie doch. Wenn wir nur Gottes Willen tun wollen, dann findet Gott auch immer einen Weg für uns. Wollen wir uns den Weg erleichtern, indem wir dem verkehrten Ansinnen der Menschen entgegenkommen, so geraten wir in böse Verwicklungen; in jedem Fall verschließen wir uns den Weg zum Gnadenthron. Von Fabricius, einem heidnischen Römer, sagte man: Eher weicht die Sonne aus ihrer Bahn, als daß Fabricius aus der Bahn der Redlichkeit gebracht werden kann. Sollte ein Gotteskind dahinter zurückbleiben? Gibt es irgendeine Not, die uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist? Darum gilt in jeder Not nur ein Gebot: Halte fest an Gottes Wort und Willen!