Apg 2,14
A.Christlieb
Da trat Petrus auf und redete zu den Juden. Apg. 2, 14
Wenn wir Petrus beobachten bei seiner Rede am Pfingsttag,
so erkennen wir an ihm drei herrliche Wirkungen des Geistes
Gottes. - Er machte Petrus zunächst ruhig gegenüber den
Schmähungen. Der Anfang seiner Predigt war die Antwort auf
die frechen Hohnworte: ,,Sie sind voll süßen Weines". Das
war eine grobe Beleidigung. Nun galt es für Petrus, sich
dieser Kränkung gegenüber richtig zu verhalten. Hätte er mit
zornigen Worten den Spöttern mit ähnlichen Schmähworten
heimgezahlt, würde die versammelte Menge wenig Achtung
bekommen haben vor der neuen Gotteskraft. Sie hätte gedacht:
Den Ehrgeiz kann der Pfingstgeist nicht überwinden. -
Freunde! Laßt uns der Welt nie Anlaß geben, so zu denken!
Wir wollen auch bei den ungerechtesten Vorwürfen kein
übelnehmendes, aufbrausendes und nachtragendes Wesen
aufkommen lassen. - Sodann sehen wir den Petrus in der Kraft
des Heiligen Geistes voll Mut inmitten großer Gefahr. Vor
ihm steht die Menge, die kurz zuvor Jesus ans Kreuz gebracht
hat. Ihr ruft Petrus zu: ,,Den Mann, von Gott unter euch
erwiesen durch Taten, Wunder und Zeichen, habt ihr angeheftet
und erwürgt." Wie leicht konnte die Volkswut neu aufflammen,
sich gegen Petrus wenden und ihm das gleiche Geschick
bereiten. Seine Worte hätten den Petrus das Leben kosten
können. - Und diesen Mut zeigt der Mann, der ohne
Pfingstgeist vor einer Magd verleugnete! - Die dritte
Wirkung des Pfingstgeistes zeigte sich darin, daß Petrus
besonnen blieb. Er war Wortführer in großer Stunde.
Tausende umlagerten ihn. Die Fluten seelischer Erregung
bei den erweckten Massen gingen hoch. Petrus aber blieb
besonnen. Er kündete die Gnade der Vergebung der Sünden,
forderte aber auch gründliche Wandlung der Herzensstellung
zu Jesus. Er mied die Klippen der Unbesonnenheit und
Oberflächlichkeit und zeigte den Weg zum gottgewirkten
Glauben. - Gottes Geist mache auch uns ruhig, mutig und
besonnen.