Joh 17,26
D.Rappard
Ich habe ihnen Deinen Namen kundgetan . . . auf
daß die Liebe, damit Du mich liebest, sei in ihnen,
und Ich in ihnen.
Joh. 17,26.
Meine Liebe in ihnen und Ich in ihnen! - Diese
Worte bilden das Amen und zugleich den Gipfelpunkt
des hohenpriesterlichen Gebets. Auch hier gilt es: Nun aber
bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe
ist die größte unter ihnen (1. Kor. 13, 13). Glaube verbindet
uns mit Gott, Hoffnung streckt sich aus nach Gott, aber die
Liebe ist ein Ausfluß von Gott selbst. D e n n G o t t i s t
d i e L i e b e.
Wir Menschen haben eine gar kleinliche Vorstellung von
der Liebe. Wir lieben, die uns liebenswert erscheinen und gehen
vorbei an denen, die uns gleichgültig sind, oder lassen uns durch
ihre Mängel kränken und erbittern. O wie anders ist Gottes
Liebe! Sie hat von Ewigkeit her den Sohn umfaßt und mit
ihm alles, was ihm gehörte, die ganze Welt, die er erlösen
wollte. Sie ist wie eine mächtige Flut, die sich über alle ergießt,
jede Leere ausfüllen, jeden Mangel stillen will. Sie liebt uns
nicht, weil w i r so gut sind, sondern weil s i e so gut ist.
O heilige Gottesliebe, wohne auch in mir! Töte die Eigenliebe,
und lehre mich göttlich lieben! Heiland, laß Deine wunderbare
Bitte sich auch an mir erfüllen: Ich in ihnen!
Wohn' in meines Herzens Grund,
Rede Du durch meinen Mund,
Und aus meinem Angesicht
Leuchte Deiner Augen Licht,
J e s u s!