Johannes

Joh 16,13 W.Nee Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommt, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Johannes 16,13

Eines ist sicher, Offenbarung wird dem Glauben immer voraufgehen. Offenbarung und Glauben sind zwei Prinzipien, die das ganze Christsein beherrschen. Wenn wir etwas sehen, das Gott in Christus getan hat, dann lautet die spontane Reaktion unseres Glaubens: »Ich danke dir, Herr!« Offenbarung ist immer das Werk des heiligen Geistes, der zu uns kommt und uns die Augen öffnet und uns so in alle Wahrheit leitet. Zähle auf ihn, denn eben dazu ist er da. Und wenn du Schwierigkeiten hast wie mangelndes Verstehen oder Mangel an Glauben, dann bringe sie direkt vor den Herrn: »Herr, öffne mir die Augen. Mach mir dies klar. Hilf meinem Unglauben!« Er wird solche Gebete nicht unbeachtet lassen.





W.MacDonald »Denn er (der Heilige Geist) wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen.« Johannes 16,13b.14

Wenn der Herr Jesus sagte, daß der Heilige Geist nicht aus sich selbst redete, meinte Er damit nicht, daß dieser niemals etwas über sich selbst erwähnen würde. Jesus wollte damit vielmehr sagen, daß der Geist nicht aus eigener Autorität heraus oder unabhängig von Gott dem Vater spricht. Das wird in den folgenden Worten noch weiter ausgeführt: »...was er hören wird, wird er reden.« Das heißt, er wird nicht aus eigener Initiative reden.

Wir sollten noch hinzufügen, daß der Heilige Geist normalerweise auch gar nicht über sich selbst redet. Eine seiner charakteristischen Aufgaben ist es nämlich, Christus zu verherrlichen. Jesus sagt: »Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen.«

Das heißt: Wenn wir Worte hören, die die Herrlichkeit des Herrn Jesus Christus preisen, können wir sicher sein, daß sie vom Heiligen Geist inspiriert sind. Andererseits gilt genauso: Wenn wir Vorträge hören, die eher den Redner selbst groß herausstellen als den Herrn, dann können wir genauso sicher sein, daß der Heilige Geist damit betrübt wird. Denn er kann nicht gleichzeitig ein Zeugnis für die Größe Jesu und für die Großartigkeit des Redners sein.

C.H. Mackintosh hat gesagt: »Eine wirklich zutiefst geistliche Belehrung wird immer gekennzeichnet sein durch eine vollständige und dauernde Darstellung Jesu Christi. Er wird der rote Faden, der Inhalt einer solchen Belehrung sein. Der Herr Jesus ist das Thema des Heiligen Geistes, auf das er stets zurückkommt. Von Ihm spricht der Geist mit Freuden. Er setzt gerne die Vorzüge und Vortrefflichkeiten Christi ins rechte Licht. Wenn also ein Mann dient in der Kraft des Geistes Gottes, dann wird in seiner Rede immer mehr von Jesus Christus zu finden sein als von allem anderen. Es wird nur wenig Platz in einem solchen Vortrag sein für menschliche Logik und Gedankengänge... Das einzige Ziel des Heiligen Geistes... wird es immer sein, Jesus Christus in den Vordergrund zu stellen.«

In diesem Zusammenhang sollte die evangelikale Welt auch einmal die Praxis überdenken, daß Gastredner immer durch die übertrieben ehrerbietige Aufzählung ihrer akademischen Titel und theologischen Ehrungen angekündigt werden. Es ist einfach unrealistisch, einen Menschen über den grünen Klee zu loben und dann von ihm zu erwarten, daß er in der Kraft des Heiligen Geistes predigen soll.

Auch für christliche Bücher ist es ein wichtiger Prüfstein, ob sie den Herrn Jesus verherrlichen. Ich habe einmal ein Buch über die Person und das Werk des Heiligen Geistes gelesen. Zuerst kam es mir merkwürdig vor, daß der Autor anscheinend mehr Zeit damit verbrachte, die moralischen Vorzüge Christi zu beschreiben als vom Heiligen Geist zu erzählen. Doch dann sah ich ein, daß gerade das eine richtige Sicht von der Person und dem Werk des Heiligen Geistes vermittelte.

Jim Elliot schrieb in sein Tagebuch: »Wenn die Menschen mit dem Heiligen Geist erfüllt wären, dann würden sie keine Bücher zu diesem Thema schreiben, sondern über die Person, um deren Offenbarung willen der Heilige Geist gekommen ist. Die Beschäftigung mit Christus ist der Gegenstand Gottes, nicht die Fülle des Geistes.«