Johannes

Joh 7,5 A.Christlieb Ein dreifaches Leiden Jesu vor der Passion

Das Leiden Jesu beginnt nicht erst bei seiner Gefangennahme oder in Gethsemane. Das ganze Leben Jesu, besonders seine dreijährige Tätigkeit vorher, war eine große Leidenszeit. Wir wollen unter dem, was dem Heiland schwer wurde, dreierlei hervorheben:

1. »Auch seine Brüder glaubten nicht an ihn« Johannes 7, 5

Wer will den stillen, verborgenen Druck aussprechen, der in diesem Satz enthalten liegt? Seine Brüder standen Jesus doch besonders nahe. Sie waren die allernächsten Verwandten. Wie köstlich wäre es für Jesus gewesen, wenn sie ganz auf seiner Seite gestanden und Verständnis für seine gottgegebene Aufgabe gehabt hätten! Nun mußte der Herr sehen, wie die Brüder es mehr mit seinen Kritikern hielten als mit ihm. Welche Versuchung lag in dieser Stellung der Brüder Jesu für ihn! Wie leicht hätte er ihnen gegenüber ungeduldig werden können! Jesus aber trug die gläubigen Brüder. Er machte nicht vorzeitige Besserungsversuche an ihnen. Er suchte nicht, bei ihnen recht zu behalten und die Richtigkeit seines Weges ihnen mit Gewalt klar zu machen. Er wartete, bis die Überzeugung von oben in ihnen gewirkt wurde.

Das ist ein aufrichtendes Wort für solche, die Jesus angehören und im engsten Familienkreis nicht verstanden werden. Jesus kennt ihr Leiden.



siehe auch 1. »Auch seine Brüder glaubten nicht an ihn« -> Johannes 7, 5 2. »Judas aber war ein Dieb« -> Johannes 12, 6 3. »Er hat ein Widersprechen von den Sündern wider sich erduldet« -> Hebräer 12, 3