Johannes

Joh 6,67 C.H.Spurgeon ,,Wollt ihr auch weggehen?" Joh. 6, 67.

Viele haben Christum vergessen und seine Nachfolge verlassen; aber was hast du denn für einen Grund, daß du Ihn verlassen willst? Ist's etwas Vergangenes, was dich dazu veranlaßt? Hat sich dir Jesus nicht als Der erwiesen, der dir alles in allem sein kann und will, der überschwengliche Liebe und Treue an dir bewiesen hat? Er beruft sich heute auf dein eignes Zeugnis und fragt dich: ,,Bin ich dir eine Wüste gewesen?" Bist du je einmal zuschanden geworden, wo deine Seele in aller Einfalt ihr Vertrauen auf den Herrn Jesum gesetzt hat? Hast du nicht bis zu diesem Augenblick erfahren, daß dein Herr dir ein barmherziger und gnädiger Freund gewesen ist? Kannst du dir einen bessern Freund denken, als Ihn? Dann vertausche nicht das Alte, Bewährte gegen etwas Neues, was du nicht kennst. Und wenn du an die Gegenwart denkst, was könnte dich denn da zu einem Wechsel veranlassen? Wenn wir in dieser Welt in schwere Kämpfe geraten, oder wenn wir in die noch schwerern Kämpfe der streitenden Gemeinde mit verflochten werden, so erfahren wir es als etwas höchst Beseligendes, wenn wir unser Haupt an der Brust Jesu dürfen ruhen lassen. Das ist unsre Freude, daß wir heute wissen: wir sind in Ihm selig und errettet; und wenn uns diese Freude so erquickt und beglückt, warum sollten wir uns einfallen lassen, zu ändern? Wer mag Schlacken eintauschen für Gold? Wir wollen die Sonne nicht verwünschen, bevor wir eine bessere Leuchte finden; wir wollen unsern Herrn nicht verlassen, bevor ein herrlicherer und liebevollerer Freund erscheint; und weil dies nimmermehr geschehen kann, so wollen wir Ihn mit unermüdlicher Kraft festhalten und seinen Namen wie ein Siegel auf unsern Arm setzen. Und wenn du in die Zukunft blickst, kannst du irgend ein Ereignis vermuten, das dich zu einem Wechsel nötigen, oder das dich veranlassen könnte, der alten Fahne untreu zu werden und einem neuen Herzog zu folgen? Wir glauben nicht. Und ist das Leben noch so lang: Er ändert sich nicht. Sind wir arm, was können wir Besseres besitzen, als Christum, der uns reich macht? Sind wir krank, was brauchen wir mehr als Christum, der uns erquickt auf unserm Siechbette? Und geht's mit uns zum Sterben, heißt es da nicht: ,,Weder Tod noch Leben, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die da ist in Christo Jesu, unserm Herrn!"





S.Keller Joh. 6, 67: «Wollt ihr auch weggehen?»

Ist uns Jesus genug, oder bedürfen wir etwas extra außer, neben, über ihm? Das könnte eigentlich nur jemand fragen, der nicht bei Jesus ist, der nicht mit ihm lebt, der ihn gar nicht kennt! Wir, die wir im Verkehr mit ihm stehen, die im Glauben jeden Augenblick uns seiner dauernden Gegenwart versichern können, auch wenn wir nichts fühlen von seiner Süßigkeit und Liebe - wir weisen alles andere ab. Neben ihm verblaßt alles andere, außer ihm freut uns doch nichts mehr, über seine Liebe hinaus gibt's nichts, was uns gefangen nehmen könnte. Sein Benehmen gegen uns in kleinen und großen Erlebnissen, Eindrücken, Wirken und Werken ist dazu angetan, daß die Verbindung mit ihm stärker wird. Einst ein feiner Faden der Freundschaft, ist sie ein starker Treibriemen geworden, der unser ganzes Wesen in Schwingung versetzt. Einst ein Tröpflein Trost für das geängstigte Gewissen, ist sie ein großer Strom geworden, der uns trägt und mit fortführt, wo Jesus hin will. Das Schleppseil hält uns mit ihm verbunden; wir lassen uns ziehen von ihm. Gegen alles menschliche, irrige Meinen aufwärts, seinen Zielen zu!

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat! Und wenn einer alle Habe um die Liebe gäbe, wäre es nichts. Mit solcher starken Liebe ziehst du uns, und wir folgen dir. Halleluja! Amen.