Johannes

Joh 4,35 A.Christlieb Hebet eure Augen auf und sehet in das Feld, denn es ist schon weiß zur Ernte. Hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet. Joh. 4, 35-37

Aus der Stadt Sichar strömt eine Schar von Menschen hinaus zum Jakobsbrunnen. Was wollen die Leute? Wasser schöpfen? Nein. Eine Frau aus Sichar hat ihnen erzählt, am Brunnen sitze ein Mann, der ihr ganzes Sündenleben durchschaut und aufgedeckt und sie doch nicht verdammt habe. ,,Kommt und seht, ob das nicht Christus, der Heiland, ist!" Im Blick auf die heranströmende Menge sagt dann der Herr Jesus zu seinen Jüngern: ,,Seht das Feld, es ist weiß zur Ernte." - Wo Seelen sind, die nach dem Heiland verlangen, wo Menschen alles stehenlassen, um den Herrn Jesus kennenzulernen, da ist himmlisches Erntefeld. - In Sichar sah es in mancher Hinsicht nicht gut aus. Die Laster der Unzucht hielt manche im Dorf gefesselt. Und eben dieser Ort wird ein Erntefeld für das Himmelreich. Die Einwohner bitten den Herrn, etliche Tage bei ihnen zu bleiben, und die ganze Dorfgemeinschaft sagt am Ende dieser Tage: ,,Wir haben gehört und erkannt, daß dieser wahrhaftig Christus ist, der Heiland der Welt.'' - Welch ein Trost! Welch eine Ermutigung! Wo der Teufel seine Triumphe feierte, soll Jesus seinen Siegeseinzug halten. - Laßt uns die Plätze nicht aufgeben, an denen üble Dinge geschehen. Sie können herrliche Erntefelder für das Himmelreich werden! - Seinen Jüngern gibt der Herr noch einen wichtigen Hinweis. Sie erleben die Erntearbeit. Das soll sie nicht stolz machen. Sie sollen bedenken, daß andere Vorarbeit geleistet haben, die ihnen jetzt zugute kommt. - Auch der erfolgreichste Arbeiter im Reich Gottes kann nur dann in der Demut und dadurch im Segen tätig bleiben, wenn er nicht sich und seiner Arbeit, sondern dem Wirken des Wortes und Geistes Gottes allen Erfolg zuschreibt.