Joh 1,45
Ch.Spurgeon
"Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben
den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten
geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth."
Johannes 1,45
Nathanael liebte die Wahrheit und suchte, den Christus zu
finden. Allerdings war er ein wenig in Vorurteilen befangen.
Sobald ihm Philippus erzählte, daß er Jesus von Nazareth, den
Sohn Josephs, gefunden habe, fragte Nathanael: "Kann aus
Nazareth etwas Gutes kommen?" Philippus war ein Neubekehrter,
er hatte den Herrn Jesus erst am Tag vorher gefunden. Aber
der natürliche Instinkt jeder wahrhaft begnadeten Seele ist
es, die Botschaft von Christus weiterzuerzählen. Deshalb
ging Philippus hin, um seinem Freund Nathanael diese gute
Botschaft zu bringen. Aber wie viele Mißgriffe machte er in
der Verkündigung des Evangeliums! Ich preise Gott, daß -
fehlerhaft, wie sie war - sie doch genügte, Nathanael zum
Herrn zu bringen. Liebe Seelen, wenn ihr nur wenig von
Christus wißt und viele Irrtümer beim Erzählen von diesen
Dingen begeht, so haltet diese Botschaft dennoch nicht
zurück. Gott wird es übersehen und die Wahrheit segnen.
Philippus sagte: "Wir haben Jesus, den Sohn Josephs, von
Nazareth gefunden." Das war wohl die volkstümliche Meinung,
aber in keiner Weise der richtige Name des Herrn. Er war
nicht Jesus von Nazareth; unser Herr ist in Bethlehem
geboren. Ferner sagte Philippus "Josephs Sohn"; aber er war
nur dem Namen nach Josephs Sohn und in Wahrheit der Sohn des
Höchsten. Philippus gab unserem Herrn die gewöhnlichen und
irrtümlichen Namen, welche die gedankenlose Menge gebrauchte.
Er sagte nicht: "Wir haben den Sohn Gottes gefunden" oder
"den Sohn Davids", aber er sprach alles aus, was er wußte.
Das ist auch alles, was Gott von euch oder von mir erwartet.
Oh, was für eine Gnade ist es, daß die Unvollkommenheiten
unserer Predigt Gott nicht hindern, Seelen zu erretten!
Philippus machte seine Fehler gut, als er hinzufügte:
"Komm und sieh!" Ich hoffe, daß du ehrlich und offen bist
und kommen wirst, um den Herrn Jesus selbst zu sehen.