Lk 24,27
C.H.Spurgeon
,,Und legte ihnen alle Schriften aus, die von Ihm gesagt waren."
Lk. 24, 27.
Die beiden Jünger auf dem Wege nach Emmaus hatten eine äußerst
gesegnete Reise. Ihr Gefährte und Lehrer war der beste aller
Erzieher; der eine aus tausend Auslegern, in welchem alle
Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen sind. Der Herr
Jesus ließ sich herab, ein Prediger des Evangeliums zu werden,
und Er schämte sich nicht, seinen Beruf vor einer Zuhörerschaft
von zwei Personen auszuüben, und so weigert Er sich auch nicht,
eines einzigen Lehrer zu sein. Suchen wir mit allem Fleiß den
Umgang eines so trefflichen Lehrers, denn so Er uns nicht
gemacht wird zur Weisheit, werden wir nimmermehr weise zur
Seligkeit.
Dieser unvergleichliche Lehrer und Erzieher braucht das beste
aller Bücher als Lehrbuch. Ob Er gleich imstande war, neue
Wahrheiten darzulegen, so zog Er es dennoch vor, die alte
Wahrheit zu erklären. Er wußte in seiner Allwissenheit, welches
die lehrreichste und faßlichste Art des Unterrichts sei, und
fing an von Mose und den Propheten, und zeigte uns, daß der
gewisseste Weg zur Weisheit nicht das Philosophieren und
Spekulieren oder das Lesen menschlicher Bücher sei, sondern das
Forschen im Worte Gottes. Der trefflichste Weg, um geistlich
reich zu werden in himmlischer Erkenntnis, ist der, daß wir in
diesen Diamantschacht graben und Perlen suchen in diesem
himmlischen Meere. Wenn der Herr Jesus andre reich zu machen
suchte, so arbeitete Er in den Schachten der Heiligen Schrift.
Das beneidenswerte Jüngerpaar wurde angeleitet, den besten aller
Stoffe zu betrachten, denn Jesus sprach von Jesu, und legte ihnen
aus, was von Ihm geschrieben war. Der Herr des Hauses führte die
Gäste an seine Tafel und stellte ihnen seine eignen
Lieblingsgerichte auf. Der die Schätze in seinem Acker verborgen
hatte, führte die Schatzgräber selber dazu. Unser Herr redete
natürlich von dem Lieblichsten und Seligsten; und Köstlicheres
konnte Er nicht finden, als sein eignes Wesen und Wirken: wenn
wir in der Schrift forschen, sollte unser Blick immer auf beides
gerichtet sein. O, welch eine Gnade, mit Jesu sein heiliges Wort
zu betrachten, so daß Er zugleich unser Lehrer und der
Gegenstand unsrer Betrachtung ist!