Lk 18,7
W.Nee
Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm
rufen, nicht Recht schaffen? Lukas 18,7
Angenommen, ein Mann dringt in dein Haus ein und nimmt es
unberechtigterweise in Besitz. Was tust du? Du gehst zur
Obrigkeit, berufst dich auf die Landesgesetze und erhältst
ein Urteil gegen den Eindringling. Mit dem Gerichtsbefehl
bewaffnet gehst du wieder nach Hause und wirfst den
Eindringling hinaus; er kann froh sein, nicht in Ketten
gelegt zu werden. Und nicht anders ist auch die Situation
in dieser Welt. Gottes »Gesetzbuch« hat bereits gegen den
unrechtmäßigen Besitzer dieser Welt entschieden. Er muß
gehen! Es nützt dem Satan nichts, daß in seinen Augen das
Himmelreichsrecht »ausländisches« Recht ist. Durch Golgatha
hat dieses Recht Vorrang erlangt. Am Kreuz hat Christus die
ganze Rechtsstellung des Satans zunichte gemacht. Sache der
Gemeinde ist es jetzt, dafür zu sorgen, daß dieses andere
Recht durchgeführt wird. Indem sie zu Gott ruft wie die
Witwe im Gleichnis: »Schaffe mir Recht gegen meinen
Widersacher!« muß sie sich den Räumungsbefehl gegen den
Widersacher beschaffen und diesen hinauswerfen. Gott wartet
auf diesen Ruf.