Lk 17,32
W.Nee
Gedenket an Lots Weib! Wer sein Leben zu erhalten sucht, der
wird es verlieren; und wer es verliert, der wird es erhalten.
Lukas 17,32 f.
Wenn ich nicht irre, ist dies die einzige Stelle im Neuen
Testament, die davon spricht, wie wir uns verhalten müssen,
wenn Christus wiederkommt und uns zu sich ruft, um uns zu
entrücken. In dem Augenblick werden wir erkennen, was unser
wahrer Schatz ist und woran unser Herz hängt. Wenn es
Christus selbst ist, werden wir nicht zurückblicken. Nur
allzu leicht passiert es uns, daß wir an Gottes Gaben mehr
hängen als an ihm, dem Geber, ja daß wir die Arbeit für ihn
mehr lieben als ihn selbst. Aber wer auf dem Dache ist, soll
nicht hinabsteigen und seinen Hausrat holen. Nehmen wir
ein Beispiel. Ich bin dabei, ein Buch zu schreiben. Acht
Kapitel habe ich fertig, neun weitere muß ich schreiben,
und der Herr hat mir die Arbeit sehr ans Herz gelegt.
Angenommen, er riefe mich gerade dann zu ihm hinaufzukommen,
ich aber würde denken:
»Was soll aus meinem Buch werden?« Könnte es nicht sein, daß
diese an sich wertvolle Arbeit, die ich im Hause unten tue,
zu einer Klammer wird, die mich an die Erde bindet? Das
Entscheidende ist immer: »Woran hängt mein Herz?«
Ch.Spurgeon
"Gedenket an Lots Weib!" Lukas 17,32
Denkt daran, daß sie Lots Weib war. Sie war die Frau eines
Mannes, der trotz aller seiner Fehler ein gerechter Mann
genannt wird. Sie war mit ihm durch das engste Band vereint,
und doch kam sie um. Sie hatte mit dem heiligen Abraham in
Zelten gewohnt und schien an allen Vorrechten des
abgesonderten Volkes teilzuhaben, und doch kam sie um. Sie
war einem wertvoll, der dem Vater der Gläubigen wertvoll
gewesen war, und dennoch kam sie in ihrer Sünde um.
Diese Warnung möchten wir laut hinausposaunen, denn
alltäglich, wie die Wahrheit ist, muß doch oft wiederholt
werden, daß die Bande des Blutes keine Bürgschaften der Gnade
sind. Du kannst die Frau eines Mannes Gottes und doch eine
Tochter des Teufels sein. Du kannst der Mann einer der
Töchter des Königs und doch selbst ein Verworfener sein. Du
kannst das Kind eines Propheten sein, und dennoch mag der
Fluch des Propheten Gottes auf dich fallen. Du kannst der
Vater einer sehr frommen Familie und doch ein Fremdling im
Reich Gottes sein. Unmöglich kann uns irgendeine irdische
Verwandtschaft helfen, wenn wir persönlich kein geistliches
Leben besitzen. Unsere erste Geburt nützt nichts für das
Reich Gottes, denn was vom Fleisch geboren ist, neigt zur
Sünde und wird sicherlich verderben. Wir müssen von neuem
geboren werden, denn nur die neue Geburt kann uns in die
Bande des Bundes bringen.
Oh, ihr Kinder gottesfürchtiger Eltern, ich bitte euch, seht
zu, daß ihr nicht von eurer Mutter Seite hinab in die Hölle
getrieben werdet! Oh, ihr Verwandten derer, die von Gott
begnadigt sind, ich bitte euch, seht zu, daß ihr nicht auf
ewig verlorengeht - trotz aller euch gewährten Vorteile!
In dieser Sache denkt an Lots Weib!