Lukas

Lk 16,9 C.Eichhorn Mildtätigkeit findet eine offene Himmelspforte Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf daß, wenn ihr nun darbet, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten! Luk. 16, 9

Das ist die rechte Klugheit, wenn man Sorge trägt für eine gute Unterkunft in der Ewigkeit. Weltmenschen sind bedacht, sich eine günstige irdische Zukunft zu sichern. Sie sind klug berechnend "gegenüber oder im Verhältnis zu ihrem Geschlecht" (wörtl. Luk. 16, 8). Das zeigt das Beispiel des ungerechten Haushalters im Gleichnis. Er verpflichtet sich die Schuldner seines Herrn, indem er ihnen einen Vorteil zuwendet und sie gleichzeitig in eine gewissenlose Handlungsweise mit hineinzieht, die ihnen Schweigen auferlegt. Sie müssen ihm eine Unterkunft gewähren, sonst kann er sie jämmerlich bloßstellen. Sie sind also an ihn gebunden.

So sind Weltmenschen. Sie fragen nicht, was vor Gott recht ist, sie handeln gewissenlos, wenn sie nur ihre irdischen Zwecke erreichen. Anders die Kinder des Lichts. Sie fragen nach Gott und sind auf das bedacht, was ihnen ewig nützt. Doch darin können sie von den Weltmenschen lernen, daß sie sich ihre Leute ebenfalls zu verpflichten suchen. "Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon!", Freunde unter den Lichteskindern, also unter denen, die Jesus kennen und lieben und eine Geburt aus Gott erlebt haben! Wer solchen Gutes erweist, der sorgt für seine ewige Zukunft. Er legt sein Geld auf der Bank Gottes an, der es mit reichen Zinsen heimzahlt. Wer Jesusjüngern Liebe erzeigt, dem wird es angerechnet, als hätte er's dem Heiland selbst getan. Er sichert sich einen guten Empfang an dem großen Gerichtstag. Auch treten Gotteskinder fürbittend für ihre Wohltäter ein. So sind sie mittelbar und unmittelbar die Ursache ihrer Aufnahme in die ewigen Hütten. Es ist eitel Nutzen, wenn man notleidende Gotteskinder unterstützt. Wer etwas übrig hat, kann es nicht besser anwenden. Er erweist sich selbst den größten Gefallen. Reiche kommen nach Jesu Wort schwer ins Reich Gottes. Wollen sie selig werden, gibt es für sie keinen andern Weg, als bedürftigen Jesusjüngern Gutes zu tun. Gewiß ruht zunächst die Seligkeit allein auf dem Glauben an die Gnade Jesu Christi. Aber wer sein Herz gegen die Not der Brüder verschließt, verscherzt seine Seligkeit wieder. Um so leichter sollte man sich vom Gelde trennen, als es ein "ungerechter Mammon" ist, an dem viel Unredlichkeit, Hartherzigkeit, rücksichtslose Ausbeutung und Habgier kleben. Wenden wir ihn aber nach dem Sinne Jesu an, kann er uns eine offene Himmelstür verschaffen, wenn die Zeit kommt, wo wir "darben" oder unsere Leibeshülle, unser irdisches Heim und alles einbüßen, was wir auf Erden besaßen.