Lk 14,17
S.Keller
Luk. 14, 17 und 18: «... Kommt, denn es ist alles bereit!»
«... Ich bitte dich, entschuldige mich ...»
Schneidender läßt sich der Gegensatz kaum denken: auf der
einen Seite der lebendige Gott, der heiligen Ernst macht
mit seiner Zurüstung des Mahls und mit seiner dringlichen
Einladung, und auf der andern Seite der grenzenlose
Leichtsinn des kleinen Erdenmenschen, der eine Ewigkeit
ausschlägt für eine Erdensache und meint, diese Schuld könne
so leicht abgenommen werden. Viele machen wirklich so, als
ob Jesus nur dazu da sei, um sie zu entschuldigen. Schön,
wenn er das auch täte - dadurch haben sie doch keinen Anteil
an den Heilskräften auf Erden und dem Trost im Sterben und
der Seligkeit danach. Schuld allein könnte vergeben werden -
aber den Verlust des Mahles kann keine Entschuldigung
ersetzen. Sieh heute noch deine Stellung zum
fertiggestellten Mahle der neutestamentlichen Heilszeit
daraufhin an, ob du als ein Kommender, ein Wollender, nimmst
und genießen kannst - oder ob du dich bloß um den Stachel des
Vorwurfs grämst, unentschuldigt wegzubleiben. Komm und nimm!
Lebe aus diesem Vermögen heraus und stärke dich an diesen
Gaben. Sie haben die Art, sich für jedes deiner geistlichen
Bedürfnisse zur rechten Hilfe zu gestalten. Nur wer hier
nehmen lernt, kann auf mehr hoffen und sich der seligen
Zukunft freuen.
Herr, mein Gott, ich bete dein Erbarmen an und preise deine
Gnade. Was ich davon erfahren, macht mich willig, mehr zu
erlangen. Stille du mein heimliches Sehnen nach deiner
Gemeinschaft. Amen.