Lukas

Lk 12,22 C.Eichhorn Heilige Sorglosigkeit der Kinder Gottes Sorget nicht für euer Leben! Ihr Kleingläubigen! Trachtet nach dem Reich Gottes! Luk. 12, 22.28.31

Sorgen sind Plagegeister und Schreckgespenster, die besonders bei Nacht ihr Wesen treiben und Ruhe und Schlaf rauben. Allmählich leiden die Nerven unter der inneren Unruhe. Manchem hat schon der Sorgengeist den Verstand geraubt. Mancher ist unter den Sorgensteinen zermalmt worden und hat sich in der Verzweiflung das Leben genommen.

- "Sorget nicht!" ruft der Heiland seinen Jüngern zu. Aber wie machen wir's, daß wir die Sorgen loswerden? Man will sich die ängstlichen Gedanken aus dem Sinn schlagen. Aber sie stellen sich immer wieder ein.

Der Heiland ruft den Sorgenmenschen zu: "Ihr Kleingläubigen!" Hier ist die Quelle der Sorgen. Es ist der Unglaube und der Kleinglaube. Wir können die Sorgen nur vertreiben durch den Glauben. Der Glaube rechnet mit Gott und auf Gott. Die Sorgenmenschen rechnen mit den sichtbaren Faktoren. Es ist nicht genug, daß man nur glaubt, daß es einen Gott gibt. Der lebendige Glaube rechnet mit Gott als mit einer Wirklichkeit. Für die, die einen toten Glauben haben, existiert Gott nur in ihrem Kopf. Im täglichen Leben, in einzelnen Fällen ziehen sie Gott nicht weiter in Betracht. Die großen und schönen Verheißungen stehen für sie nur gedruckt in der Bibel. Aber sie machen nicht Ernst mit ihnen, gebrauchen und verwerten sie nicht im Glauben. Bricht eine Not herein, verlieren sie den Kopf und sind ganz durcheinander, als gäbe es keinen Gott und keinen Helfer. - Die Sorgen müssen weichen vor dem Glauben und ersetzt werden durch eine bessere und höhere Sorge: Trachtet nach dem Reich Gottes! Sorget euch darum, daß ihr Gotteskinder und Bürger seines Reiches werdet und bleibt! Mit den irdischen Sorgen bezwecken wir nichts. Wir schwächen uns nur. Bei der Sorge um unser ewiges Heil erreichen wir unfehlbar sicher, was wir erstreben. - Wenn wir das Höchste empfangen, wenn wir im Reich Gottes heimisch werden, dann treten uns die sichtbaren Dinge an die zweite Stelle. Sie werden uns etwas Fremdes. Als unser Eigenstes betrachten wir die Güter, die uns Gott in Jesu Christo zuteil werden läßt. Alsdann sind wir in Gottes Augen etwas überaus Kostbares: seine Auserwählten und Geliebten, für die er bis ins Kleinste sorgt. Er hat uns das Größte geschenkt: sich selbst. So gibt er auch das Kleinere und bringt uns durch diese Erdenzeit hindurch und erhält uns so lange am Leben, wie es seine Weisheit für gut befindet. - Die Menschen fangen es meistens am verkehrten Ende an. Sie kümmern sich nur um die Nebensachen, und die Hauptsache lassen sie liegen. Trachten wir doch nach dem Reich Gottes! Dann wird sich das Wort des Heilands erfüllen: "Das übrige wird euch alles zufallen."

Wirf Sorgen und Schmerz ins liebende Herz des mächtig dir helfenden Jesus!