Lukas

Lk 8,28 Ch.Spurgeon "Als er aber Jesus sah, schrie er und warf sich vor ihm nieder." Lukas 8,28

Du glaubst, daß, wenn Jesus Christus in dein Herz kommt, du deine Vergnügungen aufgeben mußt. Darf ich dich fragen, welche Vergnügungen du meinst? Das Vergnügen, deine Kinder dir zur Freude heranwachsen zu sehen? Das Vergnügen, Gutes zu tun? Das Vergnügen, deine Pflicht vor dem Angesicht Gottes zu erfüllen? Das Vergnügen eines guten Gewissens? Das Vergnügen zu wissen, daß du deinen Mitmenschen und deinem Gott ins Angesicht schauen kannst? Keine von diesen Freuden wird Jesus Christus dir nehmen. Das Vergnügen einer guten Hoffnung für die Ewigkeit? Das Vergnügen, einen guten Freund zu haben, dem du all deinen Kummer mitteilen kannst? Nichts von diesem wird dir der Herr Jesus nehmen. Ich kenne auch kein Vergnügen, das wirklich wert ist, so genannt zu werden, das ein Mensch aufgeben müßte, wenn er Christ wird. Ach ja, ich weiß, was du meinst. Du meinst, daß du dann nicht mehr imstande sein wirst, in deinen Sünden zu beharren. Nun verstehe ich dich. Warum hast du es nicht gleich gesagt und das Ding beim rechten Namen genannt? Nenne deine Sünde Sünde, aber nenne sie nicht Vergnügen, und lerne, daß die Sündenfreuden, die ja doch ein schnelles Ende nehmen, nur des Teufels Lockspeise sind, durch die er die Seelen an seinem Haken ins Verderben zieht. Du wirst kein anderes Vergnügen verlieren als das, was verderblich, schädlich für deine Seele, in sich selbst unbefriedigend und deiner Natur unwürdig ist.

"Ach", sagst du, "aber ich muß meine Freiheit aufgeben!"

Deine Freiheit? In welcher Hinsicht? Deine Freiheit, ehrlich und aufrichtig zu leben? Deine Freiheit, deinen Nächsten zu lieben? Deine Freiheit, für dich selbst zu untersuchen, zu beurteilen und zu erkennen? Nun, ich weiß, was du meinst; du meinst die Freiheit zu sündigen, das heißt die Freiheit, dich selbst zu verderben. Danke Gott, daß dir diese Freiheit genommen wird, denn du hast nie das Recht gehabt, solch eine gefährliche Maschine des Verderbens zu besitzen. Oh, deine Bekehrung wird kein Verlust der Freiheit, sondern ein Lösen aller deiner Bande sein!





Ch.Spurgeon "Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten?" Lukas 8,28

Die Menschen denken im allgemeinen, daß sie, wenn sie das Evangelium annehmen, aufhören, glücklich zu sein, und daß sie alle Freuden und alles Vergnügen aufgeben müssen und zu einem trübseligen Leben verurteilt sind. Ich möchte ein wenig über diesen Gegenstand reden.

Wenn ein ehrlicher Mann eine Sache verteidigt, so soll er dies nicht blindlings tun, sondern bereit sein, wenn es die Wahrheit erfordert, dieses oder jenes zuzugeben.

Ich gebe zu, daß das Evangelium die Menschen, wenn es ihr Gewissen berührt und sie weiter in ihren Sünden verharren, elend macht. Es wirkt wie Salz in einer offenen Wunde oder wie Ruten auf dem Rücken des Widerspenstigen.

Ich habe Leute gekannt, welche die Gewohnheit hatten, in Sünde wie zum Beispiel der Trunksucht zu leben und dabei doch regelmäßig unsere Gottesdienste besuchten. Entweder die Größe der Versammlung oder die besondere Art des Predigers hat ihnen gefallen, und sie sind wiedergekommen. Das Wort hat auch einen gewissen Eindruck auf sie gemacht, aber mit der Zeit kamen sie zu der Erkenntnis: "So kann es nicht weitergehen. Der Mann macht sein Messer zu scharf. Entweder muß ich meine Sünden aufgeben oder ihn verlassen." Und wenn sie sich durch die Predigt jämmerlich fühlten, haben sie es gänzlich aufgegeben, das Evangelium zu hören. Mancher ist schon zähneknirschend und mit den Füßen stampfend von hier fortgegangen und hat sich vorgenommen, nie wiederzukommen. Aber er war gerade einer von denen, die gewiß bald wiederkommen.

Ich bin manchmal ganz erfreut, wenn sich solch eine Wirkung zeigt; denn ich habe Hoffnung für diejenigen, die noch Gewissen genug haben, um von der Wahrheit beunruhigt zu werden. Es ist besser, einen zornigen als einen vergeßlichen Zuhörer zu haben.





Ch.Spurgeon "Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, peinige mich nicht!" Lukas 8,28

Ich möchte denen, die fürchten, daß der Herr Jesus sie elend machen würde, eine oder zwei Fragen vorlegen. Seid bitte offen und ehrlich.

Ihr fürchtet also, elend zu werden. Seid ihr denn in diesem Augenblick so sehr glücklich? Ihr fürchtet, wenn ihr Christus annähmet, trübselig zu werden. Nun sagt mir aber: Seid ihr in diesem Augenblick so voller Freude, so außerordentlich glücklich, daß ihr fürchtet, euer kleines Paradies zerstört zu sehen? Ich habe meine Zweifel über diese eure reizenden "Vergnügungen", denn ein Mensch kann nicht sündigen, ohne sich schon in diesem Leben Kummer zuzuziehen. Die, welche lügen, fluchen, schwören und Gott vergessen, finden nicht soviel Freude, wie sie vorgeben. Ihr, die ihr über den Glauben jammert, als sei er eine trübselige Sache, ihr seid im allgemeinen Heuchler.

Darum laßt mich euch die einfache Wahrheit sagen. Warum mußt gerade du mir sagen, daß die Religion einen Menschen trübselig mache, wo du selbst doch schon so trübselig bist, wie man es nur sein kann? Wenn du mit nüchternem Verstand darüber nachdenkst, was du bist und wohin du gehst, so weißt du recht gut, daß dich nichts elender machen kann, als du schon bist, und daß du jetzt so traurig bist, wie du es nur sein kannst. Ereifere dich nicht darüber, daß dich der Glaube elend machen würde, wenn du doch schon elend bist; sondern als vernünftiger Mensch tadle nicht das, was du noch nicht erprobt hast.

Wird dir deine angebliche Fröhlichkeit und Lustigkeit auch in der Todesstunde beistehen? Werden dir die weltlichen Vergnügungen in der anderen Welt Trost gewähren? Werden diese Freuden ein Kissen für deinen schmerzenden Kopf in der Hölle sein? Du weißt recht gut, daß es nicht so ist. Mache darum nicht soviel Aufhebens wegen deiner Freude, denn es ist nichts daran. Wenn dir der Glaube an Jesus Christus alle diese Freuden nimmt, so nimmt er dir nur Böses, und du solltest dich freuen, dies loszuwerden.





J.Kroeker Von unserer Erlösung.

"Was habe ich mit Dir zu schaffen, Jesus, Du Sohn Gottes des Höchsten? Ich bitte Dich, dass Du mich nicht peinigst!' Denn Jesus hatte dem unreinen Geiste geboten, dass er von dem Menschen ausfahre." Luk. 8,28 f.

Es ist seiner Zeit viel gesonnen und geschrieben worden über eine wirksame Abwehrstellung gegen Monisten- und Gottlosenverbände. In der Abwehrstellung allem Dämonischen gegenüber bewegten sich auch im Zeitalter Jesu die Menschen, ohne sich schützen zu können. Die Besessenen blieben ein Schrecken für die Umwelt. Defensivstellung führte die Kirche Christi noch immer zu einem Belagerungszustand von Seiten ihrer Feinde. In diesem Zustande sah sie sich in ihrer Bewegungsfreiheit vom Feinde bestimmt. Er zog ihr die Grenzen ihrer Freiheit. Jesus kennt keine Defensivstellung. Wenn Er kommt, bringt Er entweder Erlösung oder Gericht. Auch wir werden alle dämonischen Erscheinungen der Gegenwart nicht mehr loswerden, bis wir ihnen von der Christuswirklichkeit aus werden Erlösung oder Gericht bringen können. Entweder Mission oder Kapitulation wird über die Zukunft der Kirche Christi geschrieben stehen.

Der Dienst der Kirche Christi wird gewiss in Zukunft unendlich viel größer und verantwortlicher sein, als er in den vergangenen Jahrzehnten oder Jahrhunderten gewesen ist. Steht sie auch zunächst der gärenden Völkermasse, den künstlich gepflegten Völkerverfeindungen, dem knechtenden Weltkapitalismus, den atheistischen Diesseitshoffnungen völlig ohnmächtig gegenüber, so doch nicht Christus in seiner Reichsgotteswirklichkeit. Er lässt seine Kirche innerhalb dieser babylonischen Gefangenschaft leiden und zu einem Propheten werden, bis sie von Ihm aus wieder eine erlösende Botschaft der Welt wird zu bringen haben. Denn auch jene Massen, die in ihren dämonischen Energien zunächst Unheil und Verderben in unser Zeitalter und unter die Völker tragen, bleiben dem Vater der Barmherzigkeit Söhne. Sie haben zwar Ihn verloren, Er hat aber nicht sie verloren. Er wartet auf ihre Heimkehr und zwar durch den Dienst derer, die Er ihnen aus seiner Gotteswirklichkeit wird senden können.

Das ist aber mehr als Abwehr, - das ist Dienst am Nächsten von der Wirklichkeit Gottes aus! So ein Dienst mag Opfer fordern. Was bedeuten aber alle Opfer, sobald es gilt, das Sterbende ins Leben zu führen. Zum Leben führen kann aber nur, wer in der Vollmacht des Lebens steht. Jesus war dem Geiste der Dämonen nicht verwandt, daher war Er ihres Geistes Herr. Den Menschen konnten sie knechten, vor Christus zitterten sie und schrieen. Je mehr nun auch wir in dieser Christuswelt heimisch sind, desto mehr wirken sich auch in uns jene Vollmachten aus, durch die wir andere aus dem Tode ins Leben führen können.