Lk 4,18
C.H.Spurgeon
,,Zu predigen den Gefangenen, daß sie los sein sollen."
Lk. 4, 18.
Niemand als der Herr Jesus kann den Gefangenen Erlösung bringen.
Wahre Freiheit kommt allein von Ihm. Es ist eine rechtmäßig
gewährte Freiheit; denn der Sohn, der ein Erbe ist aller Dinge,
hat ein Recht, die Menschen frei zu machen. Die Heiligen ehren
und achten Gottes Gerechtigkeit, die ihre Erlösung fest und
gewiß macht. Es ist eine teuer erkaufte Freiheit. Christus
spricht sie uns zu in Kraft seiner Machtvollkommenheit; aber Er
hat sie erkauft mit seinem Blut, Er macht dich frei, aber Er gab
sich selber dafür in Fesseln und Bande. Du gehst frei aus, weil
Er deine Last für dich getragen hat; du bist los und ledig, weil
Er an deiner Statt gelitten hat. Aber ob Er gleich solche
Freiheit teuer erkauft hat, gibt Er sie doch umsonst. Jesus
verlangt keinerlei Vorbereitung zur Freiheit von uns. Er findet
uns im Sack und in der Asche, und heißt uns das herrliche
Gewand der Freiheit anziehen; Er macht uns gerade so, wie wir
sind, frei und selig, und das ganz ohne unsre Hilfe und
Verdienst. Wen Jesus frei macht, des Freiheit ist ihm auf ewig
zugesichert; ihn kann nie wieder eine Fessel binden. Wenn der
Meister zu mir spricht: ,,Gefangener, ich habe dich frei
gemacht," so gilt das in alle Ewigkeit. Der Satan mag alle List
und Gewalt aufwenden, um uns aufs neue zu Sklaven zu machen; es
gelingt ihm nicht, denn mit uns ist der Herr, vor wem sollten
wir uns fürchten? Die Welt mit ihren Versuchungen mag trachten,
uns zu verführen, aber Der ist mächtiger, der für uns ist, als
alle, die gegen uns sind. Die Ränke unsres eignen trügerischen
Herzens mögen uns in Verlegenheit und Gefahr bringen, aber der
das gute Werk in uns angefangen hat, wird es auch hinausführen
und vollenden. Die Feinde Gottes und die Feinde des Menschen
mögen nur immer ihre Heereskraft sammeln und mit heftiger Wut
gegen uns anstürmen; wenn uns aber Gott gerecht macht, wer will
verdammen? Nicht freier ist der Adler, der sich zum Felsenhorst
emporschwingt, und dann emporrauscht über die Wolken, als die
Seele, die Christus befreit hat. Sind wir nicht mehr unter dem
Gesetz, sondern frei von seinem Fluch, so beweise sich unsre
Freiheit darin, daß wir Gott dienen mit Dank und Freude. ,,Ich
bin Dein Knecht, Deiner Magd Sohn; Du hast meine Bande
zerrissen. Herr, was willst Du, daß ich tun soll?"