Lukas

Lk 2,12 A.Christlieb Es begab sich aber zu der Zeit ... da Cyrenius Landpfleger in Syrien war... Luk. 2, 1-2

Wenn wir die Verhältnisse anschauen, in denen Maria und Joseph zur Zeit der Geburt Jesu lebten, erkennen wir, daß dieselben ähnlich notvoll waren wie unsere Zeiten. Gott will uns sagen, daß bitterer Mangel seinen Segen nicht aufhält, sondern oft mächtig fördert. - Traurige politische Verhältnisse herrschten damals im Land. Fremde Machthaber herrschten im Lande. Schwere Steuern mußten aufgebracht werden. Zu ihrer Erhebung ordnete Augustus die Schätzung an. Das Land wurde ausgesogen. Harter Druck lastete auf Handel und Wandel. Tausende dachten: Es kann nicht eher besser werden, bis die Römer abziehen und Israel wieder selbständig wird. Doch siehe: Gott legte trotz dieser traurigen politischen Verhältnisse den allergrößten Segen in dieses Land durch die Geburt des Messias. Und die elenden Zeitverhältnisse mußten helfen, daß Jesus in Bethlehem zur Welt kam. - Politisches Elend ist kein Hindernis für Gottes Segnungen! - Und die traurigen Wohnungsverhältnisse? - Welch ein Wohnungsmangel in Bethlehem! Ein Ehepaar in der Lage Josephs und Marias hätten ein bis zwei Zimmer notwendig gehabt. Und nun - nicht einmal ein Dachstübchen war frei. Nur eine Ecke im Viehstall wurde ihnen zugewiesen! Kein Stück Möbel. Nichts von Bequemlichkeit. Aber Gott schenkte ihnen mitten in diese Wohnungsnot hinein den größten Segen aller Zeiten. - Welch ein Trost für all die Tausende unter Wohnungsnöten Leidenden! Gott kann in diese Not hinein seine alleredelsten Segnungen geben! - Und endlich: die traurigen Vermögensverhältnisse! Als Maria und Joseph das Jesuskindlein zum Tempel brachten, vermochten sie nichts zu opfern, als ein paar Tauben, das Opfer der Allerärmsten. Gott aber schenkte die größte Gabe, die er geben konnte, diesen armen Leuten in solch jämmerlichen Vermögensverhältnissen. - Tausende ehemals Reichster gehören jetzt zu den Allerärmsten. - Gott fügt es bis heute so, daß Arme durch Jesus reich werden.