Mk 16,19
D.Rappard
Er sitzet zur rechten Hand Gottes.
Mark. 16,19.
Versenken wir unseren Geist in diesen erhabenen Begriff.
Z u r r e c h t e n H a n d G o t t e s haben wir unseren
hochgelobten Heiland zu suchen. Dort thront er in Herrlichkeit
und Macht. Von dort schaut er hernieder auf die Seinen, und
dorthin blicken sie, wenn sie Kraft und Trost und Hilfe suchen.
An mehreren Stellen kommt dieser majestätische Ausdruck
vor. Schon David singt: Der Herr sprach zu meinem Herrn:
Setze dich z u m e i n e r R e c h t e n, bis ich deine Feinde
zum Schemel deiner Füße lege (Ps. 110, 1). Markus erzählt in
seinem knappen, markigen Stil: Der Herr ward aufgehoben gen
Himmel und s i t z e t z u r r e c h t e n H a n d G o t t e s
(Kp. 16, 1 9). Dorthin blickte Stephanus in seiner Todesnot
und rief: Siehe, ich sehe den Himmel offen und des
Menschen Sohn z u r R e c h t e n G o t t e s stehen (Apost.
7, 55). In den Episteln, besonders im Hebräerbrief, kommt der
Ausdruck vor in Verbindung mit der Herrlichkeit des ewigen
Hohenpriesters. Ja, Jesus selbst, in der Stunde, da er
ausgeliefert wurde in der Menschen Hände und, gebunden und
verhöhnt, vor dem hohen Rate seines Volkes stand, sprach: Ihr
werdet sehen des Menschen Sohn s i t z e n z u r R e c h t e n
d e r K r a f t (Matth. 26, 64).
Meine Seele freut sich hoch der Majestät meines königlichen
Herrn und beugt sich in Anbetung zu seinen Füßen.
Er, der in Todesnächten
Die Hölle überwand,
Der Held zu Gottes Rechten,
Er hat mich Freund genannt.