Mk 8,25
Ch.Spurgeon
"Hierauf legte er noch einmal die Hände auf seine Augen und
ließ ihn aufblicken; und er wurde wiederhergestellt und sah
alles deutlich." Markus 8,25
Ich nehme an, daß die erste Person, die der Blinde sah, der
Herr Jesus war, denn er war ja aus der Menge weggeführt
worden und konnte die Menschen nur aus der Entfernung sehen.
Gesegneter Blick auf dieses Angesicht! Der Blinde hätte
zufrieden sein können, immer blind zu bleiben, wenn er nicht
den Herrn Jesus hätte erblicken können. Aber wenn man ihn
sieht - welche Freude, aus der Blindheit befreit worden zu
sein!
Lieber Freund, bitte vor allem darum, daß du den Herrn
Jesus erkennst und verstehst. Halte die Lehre Christi für
wertvoll, weil sie ein Thron ist, auf dem er sitzt. "Wachset
in der Gnade", sagt der Apostel Petrus, aber er fügt hinzu:
"und Erkenntnis unsres Herrn und Retters Jesus Christus!"
Wir lesen, daß der Herr dem Blinden befahl aufzusehen. Wenn
wir sehen wollen, dürfen wir nicht vor uns hinblicken; kein
Licht kommt von der staubigen Erde. Wenn wir sehen wollen,
dürfen wir auch nicht in uns blicken; denn da ist eine dunkle
Höhle voll von allem Bösen. Wir müssen aufblicken. Indem
wir über den Herrn Jesus nachdenken und in ihm ruhen, müssen
wir zu unserem Gott aufblicken. Unsere Seele muß ihres Herrn
Vollkommenheit betrachten und nicht von ihrer eigenen
träumen. Sie muß über seine Größe nachdenken, nicht über
irgendeine eingebildete eigene Größe.
Es wird erzählt, daß der Blinde zuletzt alles scharf sehen
konnte. Ja, wenn der große Arzt den Kranken heimsendet, so
könnt ihr versichert sein, daß die Heilung vollständig ist.
Seid nicht damit zufrieden, meine lieben Freunde, daß ihr
errettet seid. Wünscht zu erfahren, wie ihr errettet, warum
ihr errettet, durch welches Mittel ihr errettet und wozu ihr
errettet worden seid. Versucht den Unterschied zwischen der
alten und der neuen Natur zu verstehen. Erwartet nie, daß
sich die alte Natur zur neuen verbessern wird, denn das wird
nie geschehen. Trachtet danach, das ganze Wort Gottes zu
verstehen, und sucht die Wahrheit zu ergreifen, wie sie
im Herrn Jesus in all ihrer Festigkeit und Einheit ist.