Mt 20,8
C.H.Spurgeon
,,Rufe die Arbeiter, und gib ihnen den Lohn."
Mt. 20, 8.
Gott ist ein guter Zahlmeister. Er bezahlt seine Knechte sowohl
schon während der Arbeit, als wenn sie fertig geworden sind; und
eine seiner Belohnungen besteht in einem guten Gewissen. Wenn du
jemandem Christum aufrichtig bezeugt hast, und du abends zu Bett
gehst, so fühlst du dich glücklich in dem Gedanken: ,,Ich habe
heute mein Gewissen freigemacht von dem Blut dieses Menschen."
Es liegt eine große Befriedigung in der Arbeit für den Herrn
Jesum. Ach, welch ein Glück, wenn wir Edelsteine einsetzen
dürfen in seine Krone und Ihm dürfen zu schauen geben den Lohn
der Arbeit seiner Seele! Auch liegt eine große Belohnung in der
Überwachung der ersten Entwicklung des Sündenbewußtseins in
einer Seele, wenn wir sagen können von irgend einem der Kindlein
des Glaubens: ,,Das ist ein zartes Gemüt; ich glaube, daß der
Herr an diesem Herzen arbeitet;" wenn wir heimkommen und beten
über eine Seele, von welcher wir aus einzelnen Äußerungen
schließen können, daß sie von der göttlichen Wahrheit tiefer
ergriffen sei, als erwartet werden konnte! Ach, welche
Hoffnungsfreude! Aber noch viel größer ist die Freude über eine
vollendete Bekehrung! Sie ist unaussprechlich. Diese Freude, wie
überschwenglich sie auch ist, macht Hunger, man sehnt sich nach
weitern Erfolgen. Seelen gewinnen ist die köstlichste Sache von
der Welt. Mit jeder Seele, die du Christo zuführst, erlangst du
einen neuen Himmel auf Erden. Aber wer kann den Segen fassen,
der droben auf uns wartet? Ach, wie lieblich ist der Ausspruch:
,,Gehe ein zu deines Herrn Freude!" Kennst du die Freude Christi
über einen geretteten Sünder? Das ist die Freude, die uns im
Himmel erwartet. Ja, wenn Er auf seinem Stuhl sitzt, wirst du
Ihm zur Seite sitzen. Wenn die himmlischen Hallen widerhallen
von dem Ruf: ,,O, du frommer und getreuer Knecht!" wirst auch
du teilhaben am Lohn; du hast mit Ihm gearbeitet, gelitten, so
sollst du auch mit Ihm herrschen; du hast mit Ihm gesäet, so
sollst du auch mit Ihm ernten; dein Antlitz war gleich dem
seinen mit Schweiß bedeckt, und deine Seele bekümmert über der
Menschen Sünden, wie die seine: darum wird nun dein Antlitz
glänzen mit himmlischem Glanze, wie sein Antlitz, und schon
hienieden wird deine Seele erfüllt mit seliger Freude, wie
seine Seele.