Mt 8,34
J.Kroeker
Von unserer Erlösung.
"Und siehe, da kam die ganze Stadt heraus Jesu entgegen, und
als sie Ihn sahen, baten sie Ihn, dass Er von ihren Grenzen
weiche." Matth. 8,34.
Nicht nur den Verlust der Herde, auch den Vorgang mit
den Dämonischen erzählten die Hirten. Nun entstand eine
Bewegung, die eine neue Welt, die Bewohner von Gergesa in
die Gegenwart Jesu brachte. So begab es sich, dass drei
ganz verschiedene Welten sich auf Grund eines Ereignisses
plötzlich begegneten. In den Besessenen die Welt der
Dämonen, in Jesus die Welt Gottes und in den Gergesenern die
Welt des gewöhnlichen Lebens. Mit der Welt der Dämonen hatte
Jesus sich bereits auseinandergesetzt. Seine Gegenwart war
den Dämonen zum Gericht geworden. Die Begegnung Jesu mit
den Besessenen hatte zu deren Rettung geführt.
Wie wird aber das gewöhnliche Leben, das nichts mit dem
Dämonischen zu tun hatte, sich zu Dem stellen, der Gottes
Herrschaft in das Leben zweier ihrer Volksgenossen getragen
hatte? "Und als sie Ihn sahen, baten sie Ihn, Er möchte ihr
Gebiet verlassen." Man würde diese Entscheidung, die sie
trafen, verstehen, wenn die Hirten nur den Untergang ihrer
Herde erzählt hätten. Aber auch den Vorgang mit den
Dämonischen erzählten sie. Und als sie hinaus zu Jesus
kamen, fanden sie die Besessenen sitzend zu den Füßen ihres
Retters.
Jesus hat einmal gesagt: "Also wird auch Freude sein
im Himmel über einen Sünder, der Buße tut." In der
Reichsgotteswirklichkeit, ob droben oder hienieden, geht
keine Freude über die, die im Vaterhause entsteht, wenn der
Verlorene heimkommt und wieder auf Grund der Vergebung
Tischgemeinschaft mit dem Vater hat.
Wie stellt sich aber das gewöhnliche Leben, das Dorf, die
Stadt, das Reich, die Welt dazu, wenn durch Jesus Menschen
von Dämonen frei und als fürs Leben zurückgewonnene Brüder
ihrem Volke zurückgegeben werden? "Als sie Ihn sahen, baten
sie Ihn, Er möchte ihr Gebiet verlassen." Wahrlich, eine
seltene Tragik, diese Entscheidung wider Jesus! Sie ist
seitdem je und je zur Entscheidung der weitesten Schichten
der Völker geworden. Man kreuzigte zwar Jesus nicht. In
ihrem Leben war aber nicht Raum für einen Sohn, der die
Gotteswirklichkeit in das Leben der Dämonischen trug und
verlorene Söhne zurück ins Vaterhaus führte.
Ja, Jesus, Du bist auch heute so einsam wie damals, als Du in
Knechtsgestalt die Herrschaft Gottes zum Heile der Menschheit
offenbartest! Wir haben keinen Raum in unserem Leben für
eine Heilandsmission, wie Du sie lebst und wie Du sie
bezeugst. Zwar haben auch wir gesehen, wie Propheten Dich
erwarteten, Jünger Dich bezeugten, Apostel Dich dolmetschten
und Dämonische Dich als ihren Retter erlebten. In unserem
Leben jedoch fehlt der Raum für Dich.