Matthäus

Mt 8,33 J.Kroeker Von unserer Erlösung.

"Die Hirten aber flohen, gingen in die Stadt und verkündigten alles, auch was mit den Besessenen vorgegangen war." Matth. 8,33.

Die Hirten flüchten in die Stadt hinein und melden alles, was geschehen sei. Gewiss war es zunächst der Verlust, den sie der Stadt zu melden hatten. Mit dem Gesundwerden zweier Menschen hatte sich ein schwerer Besitzverlust für die Stadt verbunden.

Gottes Herrschaft kann zu ganz unübersehbaren Konsequenzen führen! Auch wir wehren uns zunächst alle vor diesen Konsequenzen. Um Menschen zu retten, gibt Jesus, wenn es sein muss, auch eine Schweineherde preis. Denn als die Dämonen Ihn gebeten hatten, falls Er sie austreibe, möchte Er ihnen doch erlauben, in die Säue zu fahren, hatte Er gesprochen: "Fahret hin!"

Auch das ist nicht etwa nur ein einmaliges, geschichtliches Ereignis im einstigen Gebiet der Gadarener geblieben. Welche alten Werte einer griechischen, römischen und jüdischen Welt gingen einst unerbittlich zugrunde, als Christus mit seiner Gegenwart und seinem Evangelium in diese alte Kulturwelt trat. Ihm war der Mensch, den er sich durch die Reformation erlösen konnte, unendlich wertvoller, als der Untergang eines mittelalterlichen Zeitalters mit all seiner großen Vergangenheit, wie sie durch eine heidnische Weltanschauung geschaffen worden war.

Was fragt Er danach, wenn heute auch unsere Rüstungsindustrien zugrunde gehen, wenn Er sich Menschen erlösen kann, die beginnen, sich als Brüder zu finden und als Brüder zu dienen! Was fragt Er danach, wenn heute unsere Weltwirtschaft aus einer Krise in die andere taumelt, wenn Er den Menschen von seiner Mammonsherrschaft befreien und für ein Leben erlösen will, wo uns der Nächste höher steht als der Mammon! Was fragt Er danach, wenn unsere so konfessionell gefärbten und verdogmatisierten Heiligtümer und Vereinshäuser zusammenbrechen, wenn Er uns von jedem: "Hie ist Christus und da ist Christus!" endlich frei machen und uns zu einer Anbetung Gottes im Geist und in der Wahrheit führen will!

Alles ist sehr bald zu ersetzen. Nicht aber der Mensch in der Gewalt der Dämonen. Er bleibt für Gott, die Menschheit und die Zukunft verloren, solange er von einer fremden Macht beherrscht wird und in Grabhöhlen sein Dasein fristet. Ihn gilt es zu erlösen. Jesus kennt keine Abwehrstellung diesen Unglücklichen und deren Kampfeswillen gegenüber. Kommt Er zu ihnen, dann trägt Er in ihre Welt die Welt Gottes und zwingt das Dämonische zur Flucht und zum Untergang. Auch Dämonen fliehen, wenn erst Gottes Geist in seiner Herrschaft gegenwärtig ist. Sie erleben ihr Gericht. Menschen jedoch, die bisher durch fremde Mächte beherrscht wurden, werden dem Leben, der Familie und dem Volke wieder geschenkt, wenn Jesus in der Vollmacht des Geistes in ihr geknechtetes Leben treten kann.