Matthäus

Mt 7,26 C.Eichhorn Viele begnügen sich mit bloßem Hören Wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der ist gleich einem törichten Mann, der sein Haus auf den Sand baute. Matth. 7, 26

Es gibt viele, die den entscheidenden Schritt nicht tun wollen. Sie kommen bis an die Bekehrung, aber sie bleiben davor stehen, wie vor einem breiten, tiefen Graben. Sie wollen nicht durch die enge Pforte eingehen, ihr Verhalten nicht nach dem Worte Gottes einrichten. Das ist eine ebenso große Torheit, wie wenn jemand ein Haus auf den Sand baut. Es steht da, stattlich und schön. Aber es ist nur ein Scheingebilde. Das Fundament fehlt. Sturm und Unwetter bereiten ihm den jähen Fall.

Es ist leichter und bequemer, ohne gründliches Fundament zu bauen. "Tief" graben (Luk. 6, 48) und einen soliden Grund legen, kostet Arbeit, geschieht nicht im Handumdrehen. Schon in irdischen Geschäften rächt sich alle Schlamperei und Hudelei bitter. Im Christentum aber hat Schlamperei schreckliche Folgen. Mancher bildet sich sein Leben lang ein, er sei ein guter Christ, weil er in Kirche und Versammlung das Wort Gottes hört. Und dann kommt der "große Fall". Der Gerichtstag fegt alles fort wie Spreu, was nicht tief und fest gegründet ist. -

Ein Haus dient als Bergungs- und Zufluchtsstätte, es bietet ein gesichertes Heim. So sucht, wer sich zur Frömmigkeit wendet, Schutz und Bergung in Gott. Denn er ist eine feste Burg. Bei seinen Altären findet die Schwalbe, die unruhig umherflatternde Seele, ihr Nest. Aber ein solches Haus bietet die Gemeinschaft mit Gott nur denen, die sich mit ganzem Willen zu ihm kehren. Wer Gott abspeist mit dem Hören seiner Worte und ihm den Gehorsam verweigert, der treibt ein Spiel mit Gott. Gott läßt ihn in der Not im Stich - sein wahrer Stand zu Gott zeigt sich in der Not: Wenn schwere Stürme und Schläge kommen, steht ein solcher Mensch ohne Halt da, verliert allen Trost, alle Fassung des Gemüts, ist voll Sorge, Angst und Verzweiflung, wird an allem irre. Das Haus war auf Sand gebaut. -

Gott versagt nicht. Er hält seine Verheißungen. Aber das unsolide Christentum, dem die gründliche Bekehrung fehlt, das versagt. Es ist noch eine große Gnade, wenn unter schweren Proben ein Zusammenbruch stattfindet. Da kann der Mensch aus seiner Selbsttäuschung erwachen und durch wahre Buße einen neuen, soliden Grund legen. Wehe, wenn es sich erst dort an jenem Tage ausweist, daß kein Fundament da war! Dann ist der Schaden nicht wiedergutzumachen. Man ist ewig obdachlos.

Darum wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten. Habe den Mut, mit deiner Finsternis und deiner Selbstsicherheit ins Licht zu kommen, dann wirst du licht werden. Nur so baust du auf den Felsengrund Christus.