Matthäus

Mt 5,10 J.MacArthur "Glückselig die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten" (Matth. 5,10).

Um ein Reichsbürger zu werden, musst du einen Preis bezahlen.

Ganz im Gegensatz zu vielen, die heute das Evangelium für widerspenstige Sünder annehmbar machen möchten, ließ der Herr Jesus keinen Zweifel daran, dass Seine Nachfolger einen Preis zu zahlen haben. Anstatt Anerkennung, Ruhm, Prestige und Wohlstand, musst du mit Verwerfung und Verfolgung rechnen. Das macht das Evangelium nicht volkstümlich, aber es ist ehrlich. Außerdem wird dadurch vermieden, dass man auf einer falschen Grundlage ins Himmelreich zu gelangen hofft.

Jesus wollte, dass die Jünger die Kosten der Nachfolge überschlugen. Er wusste: manche würden aus ihrer Familie oder aus der Synagogengemeinschaft ausgeschlossen. Viele würden Verfolgungen und das Martyrium von Seiten der römischen Regierung zu erdulden haben. Da war es nötig, die Kosten zu überschlagen!

Verfolgung kam tatsächlich über die ersten Christen. Der Kaiser Nero bestrich viele von ihnen mit Pech, kreuzigte sie und verbrannte sie als Fackeln bei seinen Gartenfesten. Er verurteilte die Christen, weil sie ihn nicht als Gott anerkennen wollten und legte ihnen den Brand Roms im Jahr 64 n.Chr. zur Last. Christen wurden auch bezichtigt, Kannibalen zu sein, weil der Herr gesagt hat: "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm" (Joh. 6,56). Ebenso hielt man sie für Revolutionäre, weil sie glaubten, eines Tages werde Gott die Erde zerstören.

Die Feindseligkeit der Welt den Christen gegenüber hat sich nicht geändert. Magst du auch nicht in solche schweren Verfolgungen geraten wie die Christen der ersten Jahrhunderte -, verfolgt wirst du (Phil. 1,29). Selbst Jungbekehrte stehen oft vor großen Schwierigkeiten. Wenn sie bei dem sündigen Treiben ihrer früheren Freunde nicht mehr mitmachen wollen, verstößt man sie. Wenn sie bei einem unehrlichen Chef arbeiten, der von ihnen verlangt, seine bösen Praktiken mitzumachen oder auch nur zu dulden, so kann das ihre Entlassung bedeuten, oder sie müssen dort kündigen, wenn sie ein gutes Gewissen behalten wollen. Das kann für ihre Familien äußerst schwierig werden.

Gott wird dich nicht immer vor Verfolgungen bewahren; aber Er wird deine Aufrichtigkeit ehren und dir Kraft geben, solcherlei Trübsale auszuhalten. Preise Ihn für Seine allgenugsame Gnade!





J.MacArthur "Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten" (Matth. 5,10).

Wenn du gar keine Verfolgung erfährst, wissen die Leute vielleicht nicht, dass du Christ bist.

Ich hörte von einem furchtsamen Mann, der eine neue Arbeit in einer Gruppe von Ungläubigen erhalten hatte. Er meinte, diese würden ihm das Leben schwer machen, wenn sie merkten, dass er ein Christ war. Als er nach dem ersten Tag heimkam, fragte ihn seine Frau, wie es gegangen sei. "Wir sind gut miteinander ausgekommen", sagte er. "Sie haben nicht gemerkt, dass ich Christ bin."

Schweigen ist ein Weg, Verfolgungen zu entgehen. Andere sind, sich den Maßstäben der Weltmenschen anzugleichen, über ihre Witze zu lachen, ihre Unterhaltungen mitzumachen und zu lächeln, wenn sie über Gott spotten. Wenn du nie der Sünde entgegentrittst oder nie den Leuten sagst, dass Jesus der einzige Weg zum Himmel ist oder wenn dein Verhalten so ist, dass dich keiner von Ungläubigen unterscheiden kann, wirst du möglicherweise anerkannt und brauchst die Trübsalshitze nicht auszuhalten.

Aber denke daran, Jesus hat gesagt: "Wehe, wenn alle Menschen gut von euch reden ... denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird der Sohn des Menschen sich schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit" (Luk. 6,26; 9,26). Das allerletzte, was sich jemand wünschen könnte, wäre, von Christus verflucht zu werden oder dass Er sich dieses Menschen schämte. Dieser Preis für weltliche Anerkennung ist wahrlich zu hoch!

Wenn du dich auf Christi Seite stellst und gemäß den Seligpreisungen handelst, gerätst du in direkte Opposition zu Satan und dem bösen Weltsystem. Und irgendeine Art der Verfolgung wirst du sicher erleben. Das ist vom Anfang der Menschheitsgeschichte an so gewesen, als Abel von seinem Bruder Kain ermordet wurde, weil Kain dessen Gerechtigkeit nicht ertragen konnte.

Du solltest keine Angst vor Verfolgung haben. Gott wird dir Gnade verleihen und dich nie mehr prüfen, als Er dir Kraft zum Tragen gibt (1. Kor. 10,13). Auch solltest du niemals biblische Wahrheiten preisgeben, um Verfolgungen aus dem Weg zu gehen. In Philipper 1,19 sagt Paulus, dass Verfolgung genauso eine Gottesgabe wie die Errettung selbst ist. Beide weisen dich als wahren Gläubigen aus!





J.MacArthur "Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen" (Matth. 5,10-11).

Wenn du dich auf Christi Seite stellst, kannst du mit Schikanen, Beleidigungen und übler Nachrede rechnen.

Jesus erwähnt drei große Gruppen von Leiden, die Christen erfahren werden. Die erste ist Verfolgung. "Verfolgte" (Vers 10) und "verfolgen" (Vers 11) haben beide die gleiche griechische Wurzel, die "vertreiben" bedeutet. Mit der Zeit verstand man darunter "schikanieren" oder "misshandeln". In Vers 10 werden die glückselig gepriesen, die sich um der Gerechtigkeit willen der Misshandlung preisgaben. Glückselig bist du, wenn die Menschen dich wegen deines Christseins schikanieren und du dies des Herrn wegen willig auf dich nimmst.

Die zweite Form des Leidens sind "Schmähungen" (Vers 11). Damit wird ein griechisches Wort übersetzt, das "Vorwürfe machen" und "beleidigen" bedeutet. Es geht hier um verbale Verletzungen - jemand mit niederträchtigen und verhöhnenden Worten anzugreifen. Wir finden dies Wort bei der Verspottung Christi, die dieser am Kreuz erdulden musste (Matth 27,44). Ihm widerfuhr dies, und so werden auch Seine Nachfolger nicht davor verschont bleiben.

Die letzte, hier erwähnte Gruppe sind die bösen Nachreden - wenn Leute Lügen über dich verbreiten. Das ist vielleicht die schwerste Form der die Christen überkommenden Leiden, weil unsere Wirksamkeit für den Herrn in direkter Beziehung zu unserer persönlichen Reinheit und Integrität steht. Wenn jemand deine Reputation zerstören will, an der du ein Leben lang gearbeitet hast, ist das wirklich eine betrübliche Sache!

Wenn du durch eine Zeit der Leiden um der Gerechtigkeit willen gehst, fasse Mut - der Herr ist auch hindurchgegangen und Er weiß, wie schwer das sein kann. Er kennt dein Herz und will dir mit Seiner alles überströmenden Gnade dienen. Freue dich, gewürdigt zu sein, für Ihn zu leiden und dass das Reich der Himmel dein ist.





J.MacArthur "Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen" (Matth. 5,10-11).

Die Verfolgung, die dir widerfährt, wenn du Christus verkündigst, soll in Wirklichkeit Christus selbst treffen.

Savonarola wurde das "Leuchtfeuer der Reformation" genannt. Seine Predigten klagten die Sünden und die Korruption der katholischen Kirche seiner Zeit an und halfen, der Reformation den Weg zu ebnen. Viele, die seine machtvollen Predigten hörten, gingen wie betäubt, verwirrt und sprachlos davon. Und oft erfüllte das Weinen der Bußfertigen den Versammlungsort, wenn der Heilige Geist die Herzen der Hörer anrührte. Doch konnten manche die Wahrheit auch nicht ertragen, und so wurde er am Ende hingerichtet.

Der Herr Jesus sagt: "Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen" (Joh. 15,20). Sündige Menschen werden keinen gerechten Maßstab zulassen. Bevor der Herr geboren war, hatte die Welt noch keinen perfekten Menschen gesehen. Je mehr sie Christus beobachteten, umso deutlicher trat ihre Sündhaftigkeit hervor. Das ließ sie Ihn verfolgen und schließlich umbringen. Offenbar meinten sie, wenn sie den Maßstab aus den Augen geschafft hätten, brauchten sie ihn nicht einzuhalten.

Psalm 35,19 weissagt, dass die Menschen Christus ohne Ursache hassen würden. Das gilt auch für Christen. Gegen uns persönlich mögen die Leute nicht feindlich gesonnen sein, aber ihnen passt der heilige Maßstab nicht, den wir repräsentieren. Sie hassen Christus, doch der ist nicht für ihren Hass erreichbar; so schlagen sie auf Seine Leute ein. Für Savonarola hat das den Tod bedeutet. Für dich mag es gesellschaftliche Isolierung oder etwas anderes sein.

Was immer dir begegnet, denke daran, "dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll" (Röm. 8,18). Darum sagt Petrus: "Freut euch, insoweit ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid" (1. Petr. 4,13).