Mt 5,8
W.Nee
Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott
schauen. Matthäus 5,8
Hier ist der Zustand unseres Herzens gerannt, den Gott
braucht, um seinen Heilsplan zu verwirklichen. Reinheit des
Herzens bedeutet, daß nichts da ist, was uns daran hindert,
Gott zu schauen. Das Himmelreich ist mitten unter uns; es
gibt also keinen Grund, warum jemand Gott nicht sehen könnte,
es sei denn, der Mensch selbst richtet eine Scheidewand auf.
Wenn ich etwas nicht sehe, kommt es daher, daß ein anderer
Gegenstand davorsteht, der mir die Sicht nimmt; es braucht
aber keineswegs ein schmutziger Gegenstand zu sein, ein
reiner hat dieselbe Wirkung. Auch in den Psalmen ist vom
»reinen Herzen« die Rede; dort geht es darum, daß das
Schmutzige entfernt werde. Hier in der Bergpredigt dagegen
bedeutet »reines Herz«, daß alles, ob schmutzig oder sauber,
hinweggetan werden muß. Viele Christen kommen nicht zu einer
richtigen Erkenntnis Gottes, weil sie ihrem Herzen die Zügel
schießen lassen - sie haben außer Gott noch eine Menge
anderer Interessen. Rein heißt: nicht mit anderem vermischt.
Wie das Herz rein, soll das Auge »einfältig« sein (Matthäus
6,22). Die ganze Aufmerksamkeit soll sich nur auf Gott
richten. Aus solcher Beschränkung erwächst dir kein Verlust.
»Wenn dein Auge einfältig ist, wird dein ganzer Leib licht
sein.«
C.H.Spurgeon
Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott
schauen. Matth. 5, 8.
Die Welt spricht: "Selig ist der Mann, der ein lustiges Leben
führt." Wenn ihr die gewöhnliche Art Leute fragt, was ein
glücklicher Mann ist, so werden sie euch sagen: "Glücklich ist
der, der viel Geld hat und es mit vollen Händen ausgibt, weil
er sein eigener Herr ist - der lustig durch's Leben tanzt und
tief aus dem Taumelbecher der Welt trinkt - der seinen Lüsten
den Zügel schießen läßt - der wie das wilde Pferd der Prärie,
frei von dem lästigen Zaum der Ordnung, ungehemmt durch das
Gebot der Vernunft, ohne Geschirr, ohne Lenker und ohne
Schranken durch die weiten Ebenen der Sünde dahinjagt." Das ist
der Mann, den die Welt glücklich nennt, der stolze Mann, der
mächtige Mann, der Nimrod, der, welcher tun kann, was ihm
gefällt und sich mit Verachtung von dem schmalen Pfad der
Heiligung abwendet. Doch die Schrift spricht: Nicht so.
"Selig sind die reines Herzens sind, denn sie werden Gott
schauen."
"Wohl dem, der nicht handelt
Nach Gottloser Rat,
Nicht in Lüsten wandelt
Auf der Sünder Pfad!
Wohl, wer stets sich findet
Von den Spöttern fern,
Sel'ge Lust empfindet
Am Gesetz des Herrn!"
Der, welcher das eine nicht anrühren kann, weil es zu
fleischlicher Lust reizt, und das andere nicht, weil es ihn in
der Gemeinschaft mit seinem Heiland stört; der, welcher diesen
Vergnügungsort nicht besuchen kann, weil er an demselben nicht
beten könnte, und jenen nicht, weil er nicht hoffen darf, daß
sein Meister eine solche Benutzung seiner Zeit gut heißen
würde. Einen Mann mit einem solchen Herzen nennt man einen
Puritaner, einen strengen Pietisten, einen Menschen, der keinen
freien Willen hat; aber Jesus Christus macht alles wieder gut,
denn er spricht, das sind die Gesegneten, das sind die
Glücklichen.
Ch.Spurgeon
"Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott
schauen!" Matthäus 5,8
Seid rein im Herzen, im Leben und mit den Lippen. Erlaubt
euch keine unreinen Gedanken und Bilder, noch weniger unreine
Worte. Vermeidet mit allem Ernst jeden unzüchtigen Blick,
jedes zweideutige Wort, jede unreine Tat. Alles, was auf der
Grenze der Unkeuschheit liegt, muß abgetan werden. Nur die
reinen Herzens sind, werden Gott schauen. Macht einen Bund
mit euren Augen, daß ihr nicht seht, was euch befleckt,
und verstopft eure Ohren, daß sie nicht schmutzigen Reden
zuhören. Bittet Gott, daß ihr euer Herz rein und heilig
erhaltet. Bitte bewahrt eure Lippen, daß ihr nicht durch
sündige Reden andere verderbt. Die Gefahr, daß ihr in grobe,
offenbare Sünde fallt, fürchte ich nicht so sehr als die,
daß ihr etwas tut, was euch dem Weg der Sünde ein klein
wenig näher bringt.
Vermeide auch den bösen Schein. "Aber", sagst du, "man darf
doch nicht allzu streng sein." Es besteht in unserer Zeit
keine große Gefahr, zu streng zu werden. Zu fromm, zu
ähnlich dem Heiland kannst du ja nicht werden. An jenem
großen Tag wird der Herr Jesus doch nicht zu einigen sagen:
"Ihr seid nicht weltlich genug gewesen, ihr habt es mit eurem
Wandel nicht genau genommen und euch der Welt nicht genug
angepaßt." Der gesagt hat: "Ihr sollt vollkommen sein, wie
euer Vater im Himmel vollkommen ist", hat euch ein Ideal
vorgehalten, das ihr nie übertreffen könnt. "Aber" sagst
du, "nur ein klein wenig möchte ich die Freude der Sünde
genießen." Wenn du das wirklich sagen kannst, bist du
überhaupt kein Kind Gottes! "Wer aus Gott geboren ist, der
sündigt nicht." Das heißt allerdings nicht, daß ein solcher
nicht aus Schwachheit in Sünde fallen kann, aber daß es ihm
keine Freude macht zu sündigen. Er ist eine neue Kreatur,
und es ist seine Freude, möglichst nahe bei Gott zu leben.
Ihr verliert nichts, wenn ihr auf die Freuden der Sünde
verzichtet. Wie geborgen und fröhlich ist doch das Leben
eines wahren Christen, und welchen Frieden genießt er. Gott
gebe, daß wir auf dem Weg der Reinheit bleiben, auch auf die
Gefahr hin, daß uns andere Frömmler nennen und über unsere
heilige Scheu vor der Sünde spotten.
J.MacArthur
"Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott
schauen" (Matth. 5,8).
Gesetzlichkeit schafft keine reinen Herzen.
Als der Herr in Israel lebte, befand es sich in einem
verzweifelten geistlichen Zustand. Das Volk lag in den
bedrückenden Fesseln der pharisäischen Gesetzlichkeit, die
ein Gesetzessystem entwickelt hatten, das keiner mehr halten
konnte. Demzufolge fehlte den Menschen jede Sicherheit und
sie sehnten sich nach einem Retter, der sie von Schuld und
Hoffnungslosigkeit befreite. Sie wussten, Gott hatte ihnen
einen Erlöser verheißen, der ihnen die Sünden vergibt und
ihre Herzen reinigt (Hes. 36,25-27); aber sie waren sich
nicht sicher, wann er kommen und woran sie ihn erkennen
könnten, wenn er erscheinen würde.
Der gewaltige Widerhall, den der Dienst Johannes des Täufers
fand, zeigt das Maß der Erwartung unter dem Volk. In
Matthäus 3,5-6 steht: "Da ging zu ihm hinaus Jerusalem
und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordan; und sie
wurden von ihm im Jordanfluss getauft, indem sie ihre Sünden
bekannten." Die wichtigste Frage aller Herzen schien zu
lauten: "Wie kann ich in das Reich der Himmel gelangen?"
Jesus selbst wurde diese Frage von vielen Menschen auf
unterschiedliche Weise gestellt. In Lukas 10,25 fragt ein
Gesetzesgelehrter: "Lehrer, was muss ich getan haben, um
ewiges Leben zu ererben?" In Lukas 18,18 stellt ein reicher
junger Mann genau dieselbe Frage. In Johannes 6,28 fragt
eine Volksmenge: "Was sollen wir tun, dass wir die Werke
Gottes wirken?" Und Nikodemus, ein prominenter jüdischer
Führer, kam des Nachts mit derselben Frage zu Jesus; doch
bevor er sie stellen konnte, hatte der Herr seine Gedanken
gelesen und sagte: "Wenn jemand nicht von neuem geboren wird,
kann er das Reich Gottes nicht sehen" (Joh. 3,3).
Wie hingegeben fromm diese Leute auch gewesen sein mögen,
sie blieben geistlich verloren, bis sie ihr Vertrauen auf
Christus setzten. Das ist der einzige Weg, ins Reich der
Himmel einzugehen.
Auch heute schauen viele Menschen nach Erlösung von Sünde
und Schuld aus. Gott kann uns benutzen, sie mit Christus in
Verbindung zu bringen. Bitte Ihn um dieses Privileg und sei
bereit, wenn es soweit ist.
J.MacArthur
"Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott
schauen" (Matth. 5,8).
Grundsätzlich gibt es nur zwei Arten von Religion: solche,
die auf menschlichem Bemühen und solche, die auf göttlichem
Tun beruhen.
Religion gibt's in vielfältiger Form. Beinahe alles, was
man glauben oder machen kann, ist zu irgendeiner Zeit in
irgendein Religionssystem eingefügt worden; doch gibt es in
Wirklichkeit nur zwei Arten von Religion. Eine sagt: "Du
kannst dir den Weg zum Himmel selbst ebnen"; die andere sagt,
dass dich nur der Glaube an Jesus Christus dahin bringt.
Eine ist die Religion menschlichen Bemühens, die andere die
Religion, in der Gott alles tut.
Wer auf eigenes Bemühen setzt, neigt dazu, sich mit anderen
zu vergleichen. Doch das ist ein relativer, sich selbst
rechtfertigender Maßstab; denn immer wirst du jemand finden,
der schlechter ist als du, um dich mit ihm zu vergleichen.
Der Herr Jesus schließt alle menschlichen Maßstäbe aus, wenn
Er sagt: "Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer
Vater vollkommen ist" (Matth. 5,48). Nicht einmal die
jüdischen Führer, die man für das Muster an Gerechtigkeit
hielt, entsprachen diesem Standard. Ja, Jesus sagte den
Menschen, ihre Gerechtigkeit müsse besser sein als die der
Schriftgelehrten und Pharisäer, wenn sie in den Himmel kommen
wollten (Matth. 5,20). Das muss ein Schock für sie gewesen
sein; aber der Herr sprach nicht von der exakten Einhaltung
religiöser Zeremonien, es ging Ihm um reine Herzen.
Gott vergleicht dich nicht mit Lügnern, Dieben, Schwindlern,
Kinderschändern oder Mördern. Er vergleicht dich mit sich
selbst. Sein absolut heiliger Charakter ist das Maß, ob du
für den Himmel taugst. Ohne Christus erreicht niemand diesen
Standard; "denn alle haben gesündigt und erlangen nicht
die Herrlichkeit Gottes" (Röm. 3,23). Aber die herrliche
Wahrheit der Errettung liegt darin, dass Jesus Christus auf
die Erde kam, um unsere Herzen zu reinigen. Er nahm unsere
Sünden auf sich, bezahlte die Strafe dafür und übertrug Seine
Gerechtigkeit auf uns (Röm. 4,24). Er hält sie auch rein,
indem Er uns immer wieder unsere Sünden vergibt und uns
befähigt, Seinen Willen zu tun.
Dein Glaube an Christus - nicht dein eigenes Bemühen - macht
dich rein. Möge diese Wahrheit Freude in dein Herz und ein
Loblied auf deine Lippen bringen!
J.MacArthur
"Glückselig, die reinen Herzens sind,"denn sie werden Gott
schauen" (Matth. 5,8).
Dein Denken bestimmt dein Handeln.
Gott geht es darum, wie du denkst. Das meint Paulus mit den
Worten: "Seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet
verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen
mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige
und Vollkommene" (Röm. 12,2). In Philipper 4,8 unterweist
er uns, über das nachzudenken, "was wahr, alles, was ehrbar,
alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was liebenswert,
alles, was wohllautend ist".
Als der Herr in Matthäus 5,8 über das reine Herz sprach,
redete er von einer geheiligten Gesinnung. Während wir bei
dem Wort "Herz" meistens an Gefühle denken (z.B. "ihm brach
das Herz" oder "er verschenkt sein Herz"), bezieht die Bibel
dies Wort vor allem auf den Verstand (z.B.: "Aus dem Herzen
kommen hervor böse Gedanken: Mord, Ehebruch, Unzucht,
Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen" [Matth. 15,19]).
Darum heißt es in Sprüche 4,23: "Mehr als alles, was man
[sonst] bewahrt, behüte dein Herz!"
In zweiter Linie hat das Herz natürlich auch mit den Gefühlen
und mit dem Willen zu tun; denn sie werden vom Verstand
beeinflusst. Wenn dich etwas interessiert, wird sich das
auf deinen Willen auswirken, was wiederum deine Gefühle
beeinflusst.
Das griechische Wort für "rein" in Matthäus 5,8 spricht von
moralischer Reinigung, von Herzen, die vom Schmutz der Sünde
frei sind. Es bezieht sich aber auch auf ein ungeteiltes,
unverfälschtes, nur auf eins gerichtetes Herz. Geistliche
Integrität und aufrichtige Motive sind die sich daraus
ergebenden angemessenen Haltungen eines Christen.
Der Herr sagt also, Reichsbürger seien gesegnet, weil sie
reine Gedanken und reine Motive haben, die zusammen ein
geheiligtes Leben bewirken. Mancher mag sich für fromm
halten; aber wenn er nicht Gott gemäß handelt, so zeigt das:
Sein Herz ist nicht auf Ihn gerichtet. Man kann zur Kirche
gehen, eine Bibel mit sich herumschleppen und daraus
zitieren; doch entspricht man nicht den göttlichen
Forderungen, wenn man kein reines Herz hat.
Weil man den Willen Gottes aus reinem Herzen tun soll (Eph.
6,6), musst du Davids Gebet zu dem deinen machen: "Erschaffe
mir, Gott, ein reines Herz und erneuere in mir einen festen
Geist" (Ps. 51,10).
J.MacArthur
"Glückselig, die reinen Herzens sind,
denn sie werden Gott schauen" (Matth. 5,8).
Du bist mitverantwortlich für ein reines Herz.
Die Reinigung des Herzens ist ein gnädiges und wundersames
Werk des Heiligen Geistes; aber es gibt einiges, was wir auf
Sein Mahnen hin zu tun haben. Erstens müssen wir zugeben,
dass wir unser Herz nicht selbst reinigen können. Sprüche
20,9 lehrt uns: "Wer darf sagen: Ich habe mein Herz
reingehalten, ich bin rein von meiner Sünde?" Die erwartete
Antwort heißt: "Niemand!"
Als nächstes müssen wir unseren Glauben auf Jesus Christus
richten, dessen Opfer am Kreuz die Grundlage unserer
Reinigung ist. In Apostelgeschichte 15,9 heißt es, dass Gott
aufgrund des Glaubens die Herzen reinigt. Natürlich muss
unser Glaube auf die richtige Person gerichtet sein. In
1. Johannes 1,7 steht: "Wenn wir aber im Licht wandeln, wie
er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und
das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde."
Schließlich müssen wir die Bibel lesen und beten. Der
Psalmist sagt, wir könnten unseren Weg rein erhalten, wenn
wir ihn nach Gottes Wort ausrichten, das wir in unserem
Herzen zu bewahren haben (Ps. 119,9.11). Und wenn wir beten
und uns dem Wort unterwerfen, reinigt der Geist unser Leben.
So bekommt und behält man ein reines Herz. Als Ergebnis
davon wirst du "Gott schauen" (Matth. 5,8). Das heißt
nicht, du würdest Ihn mit leiblichen Augen sehen, aber mit
den geistlichen. Du wirst anfangen, in Seiner Gegenwart zu
leben und immer deutlicher erkennen, wie Er in deinem Leben
wirkt. Du wirst Seine Macht und Seine Geschicklichkeit in
der Schönheit und in den Feinheiten der Schöpfung wahrnehmen
(Ps. 19). Du wirst Seine Gnade und Seine Absichten auch in
Trübsalen verstehen und wirst lernen, Ihn für alles zu loben.
Du wirst erfahren, wie Er durch andere Christen an dir wirkt
und wirst seine Souveränität in jedem Lebensereignis sehen.
Das Leben wird wertvoll und erfüllt mit Ewigkeitsbedeutung,
wenn du Ungläubigen von Christus erzählst und siehst, wie Er
deren Leben verändert.
Es gibt keine größere Freude als die Erkenntnis, rein vor
Gott zu sein und zu Seiner Ehre zu leben. Möge diese Freude
heute dir gehören und möge Gott dich heute auf mächtige Weise
zu Seiner Verherrlichung gebrauchen!